Bummeln auf Kosten der Barrierefreiheit: „Toiletten für alle“ Antrag vertagt auf Anfang Oktober

Im Ausschuss für Sozialraumentwicklung (SRE) ersuchte die GRÜNE Fraktion die Verwaltung am 7. September, geeignete Standorte zur Errichtung sogenannter „Toiletten für alle“ zu identifizieren. Dies schien dem Ausschuss jedoch nicht möglich zu sein. Zur Verwunderung der GRÜNEN Fraktion wurde der Antrag (Drs. 22-4049) einstimmig in den Ausschuss für Klima, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur (KUMS) abgegeben, obwohl die Wichtigkeit des Anliegens parteiübergreifend geteilt wird.

Ärgerlich an der Verweisung an den KUMS ist vor allen der Zeitplan, denn dieser tagt erst wieder am 4. Oktober. Der Antrag der GRÜNEN zielte darauf ab, zeitnah geeignete Orte zu benennen und aktiv zu werden, bevor der dafür vorgesehene Topf des Senats ausgeschöpft ist.

Die „Toilette für Alle“ ist eine Erweiterung des klassischen Behinderten-WCs und ist durch entsprechende Vorrichtungen wie z. B. Lift und Liegebank auch für Menschen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen geeignet. In Mitte gibt es bisher genau eine solche Anlage – in Planten un Blomen. Im März dieses Jahres beschloss die Hamburgische Bürgerschaft (Drs. 11296) ein Budget von € 700.000, das allen sieben Hamburger Bezirksversammlungen im Rahmen des „Toiletten für Alle“ Vorhabens zur Verfügung gestellt wurde.

Sven Dahlgaard, stell. Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Fraktion in Hamburg Mitte dazu:
„Diese Toiletten sind ein wichtiger Schritt in Punkto Inklusion, denn dank dieser WCs kann der Toilettengang auch außerhalb der eigenen Wohnung erfolgen. Menschen, die auf spezielle Einrichtungen für die WC-Nutzung angewiesen sind, gewinnen damit eine größere Bewegungsfreiheit und eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Eine Vertagung des Antrags um weitere 4 Wochen birgt das Risiko, dass Mitte leer ausgeht. Denn unsere Nachbarbezirke sind bereits fleißig auf Standortsuche.“

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