Trotz Corona – Mobilität für Alle im Sinne des Infektions- und Klimaschutzes

Hamburg-Mitte hat aufgrund der Innenstadt und seiner vielen beliebten Destinationen ein hohes Verkehrsaufkommen – neben dem Kfz-Verkehr bewegen sich insbesondere auch viele Fuß- und Radfahrende durch den Bezirk und dies auf teils begrenztem Raum. An einigen schmalen Rad- und Fußwegen sowie Aufstellflächen vor Ampeln ist nicht ausreichend Platz, um den erforderlichen Sicherheitsabstand einzuhalten.

Um die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verhindern, müssen Personen an allen öffentlichen Orten einen Mindestabstand von 1,5 Metern zueinander halten, soweit es die örtlichen und räumlichen Begebenheiten hergeben. Zum Schutz der Menschen in Hamburg-Mitte sollten an möglichst allen öffentlichen Orten, wo die örtliche Situation diesen Mindestabstand nicht zulässt, entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Daher hat die GRÜNE Fraktion einen Antrag in die Bezirksversammlung eingebracht, um die Prüfung einer temporär anderen Aufteilung des Straßenraums insbesondere an den Orte zu fordern, wo der erforderliche Sicherheitsabstand aktuell schwer einzuhalten ist.

Dazu Vanessa Closius, GRÜNES Mitglied und designierte Vorsitzende im Ausschuss für Mobilität: „Andere Städte haben gezeigt, dass es möglich ist, schnell und unkompliziert mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr zu schaffen. Da das Einhalten der Mindestabstände im ÖPNV nicht immer möglich ist und die Mehrheit der Haushalte in Hamburg-Mitte kein Auto besitzen, ist es auch eine Frage der Gerechtigkeit, allen Verkehrsteilnehmenden eine gesunde Fortbewegung durch unsere Stadt zu ermöglichen. Mobilität im Sinne des Infektions- und Klimaschutzes ist möglich, wenn wir den Raum entsprechend aufteilen. Wir fordern daher, dass sogenannte Pop-Up Bike Lanes auf bisherigen Autofahrspuren eingerichtet werden, wie es der ADFC bereits vorgemacht hat. Auch eine temporäre Freigabe von Tempo-30-Fahrbahnen für den Fußverkehr ist eine Option, um ausreichend Abstand zu gewährleisten.“

Die Bezirkskoalition aus SPD, CDU und FDP hat den Antrag in der gestrigen Sitzung der Bezirksversammlung (28.05.2020) abgelehnt.

Der Antrag der GRÜNE-Fraktion in der Bezirksversammlung. Der Antrag wurde abgelehnt.