Karin Zickendraht: Seit Jahrzehnten für GRÜNE Politik unterwegs!

Karin Zickendraht ist eine ziemlich alte Häsin in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte und arbeitete zwölf Jahre für Bürgerschaftsabgeordnete der GRÜNEN im Ressort Verkehr. Im Interview erzählt sie, wie sie die maroden Hamburger Fahrradwege in die Politik gebracht haben. Die Germanistin ist im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur (KUMS), im Regionalausschuss Finkenwerder und im Quartiersbeirat Wohlwillstraße aktiv.

Warum hast du beschlossen, dich politisch zu engagieren?

Ich fuhr jeden Tag mit dem Fahrrad in die Uni, da ich lieber in der Bibliothek arbeitete als zu Hause. Da ich mich tagein, tagaus über die Autofahrer*innen ärgerte, habe ich mir vorgenommen, mich nach meinem Studium für bessere Radwege einzusetzen. Mit der Initiative Grüne Radler Hamburg machten wir viele Aktionen für sichere Radfahrstreifen statt schlechten Radwegen – darüber habe ich viele GRÜNE kennengelernt und bin dann wieder Mitglied geworden, nachdem ich wegen meines Studiums eine Pause eingelegt hatte.

Womit befasst du dich im Regionalausschuss Finkenwerder?

Obwohl ich in St. Pauli wohne, bin ich seit vielen Jahren im Regionalausschuss Finkenwerder. Hier geht es oft um ganz lokale Sachen, wo zum Beispiel neue Bänke aufgestellt werden sollen. Ein großes Thema ist immer wieder Airbus, demnächst soll ein riesiges neues Dienstleistungszentrum auf der grünen Wiese erbaut werden und im Zuge dessen entsteht gerade auch ein neues Verkehrskonzept, das hoffentlich vieles besser machen soll. Der Autoverkehr in Finkenwerder muss reduziert und mehr Tempo 30 angeordnet werden. Spannend ist auch das neue Carsharing-Projekt vom Verein „Dorfstromer“, das vor Kurzem gestartet ist und jetzt bekannter werden soll.

Warum ist es lohnenswert, sich in der Bezirkspolitik zu engagieren?

Es gibt immer genug zu tun! Neben der Stadtplanung sehe ich als große Aufgabe für die nächsten Jahre den Rad- und Fußverkehr zu verbessern. Ich bin auch bei FUSS e.V. in der Ortsgruppe Hamburg aktiv und engagiere mich für bessere Fußverkehrsbedingungen. Es ist gut, dass in den letzten Jahren bereits viel für den Radverkehr getan wurde, aber auch die Fußgänger*innen und der Naturschutz dürfen dabei nicht unter die Räder kommen! Wir müssen verhindern, dass Bäume für den Ausbau von Radwegen fallen und stattdessen den Autos Platz wegnehmen.

Was war ein besonders schönes Erlebnis in deinen vielen Jahren Bezirkspolitik?

Gerne erinnere ich mich immer an die GRÜNEN Fahrradtouren zurück, die Jutta früher organisiert hat. Besonders schön war eine Tour durch Wilhelmsburg bis zur Bunthäuser Spitze. Bei den Radtouren war auch die Bevölkerung eingeladen und es wurde gezeigt, was an den Stadtteilen attraktiv und was verbesserungswürdig ist.