Interview mit unserem Ausschussmitglied Stephanie Wittern

1. Wer bist du und wie bist du Mitglied der Fraktion geworden?

Ich bin Stephanie Wittern (Steffi), fast vierzig Jahre alt, verheiratet und stolze Mutter zweier Söhne. In meinem Brotjob bin ich Ausbilderin für Elektrotechnik und arbeite da auch in einer Vollzeitstelle. Ende 2021, so ziemlich genau zur Bundestagswahl, kam auch der Klimareport heraus und da habe ich das erste Mal gedacht, ich muss etwas tun. In diesem Klimabericht stand, dass genau zwei Parteien sich mit ihren Wahlprogrammen an die Empfehlungen aus diesem Bericht halten wollen und eine davon waren die Grünen. Erst wollte ich meinen Mann überreden, in die Politik zu gehen, aber er hat gleich abgewunken und gesagt: Er ist lieber der Mann im Hintergrund, unterstützt mich und hält mir den Rücken frei. Also habe ich mich dann entschieden, zu den Grünen zu gehen. Ich wusste ziemlich schnell, dass ich auch mehr wollte, als nur ein stilles Mitglied zu bleiben und habe mich informiert, was man alles machen kann. Da bin ich auf das Fraktionsbüro gestoßen und habe gesagt: „Hier bin ich und ich interessiere mich für Klimapolitik.“ Zuerst war noch kein Platz in der Fraktion frei, weswegen ich erst zum Sommer 2022 als zugewählte Bürgerin, in die Fraktion kam und seitdem auch Mitglied im KUMS-Ausschuss (Klima , Umwelt, Mobilität und Stadtnatur) bin.

2. Wie ist dein Leben als zugewählte Bürgerin?

Gut! Als ich in die Fraktion kam, wurde ich sofort herzlich aufgenommen und konnte mich gut einleben. Jede*r ist hilfsbereit und nimmt sich Zeit, auch wenn ich mal „doofe“ Fragen stelle. Was mich an den Grünen so begeistert ist, dass ich, auch wenn ich kein von den Bürger*innen gewähltes Mitglied bin, ich trotzdem in alle Entscheidungsprozesse mit eingebunden bin und auch eigene Ideen, Anträge oder Wünsche einbringen kann. Ich fühle mich als vollwertiges Mitglied. Bisher habe ich schon die Fraktionssitzung geleitet und mein erster Antrag ist auch in der Vorbereitung (wann ich ihn stellen kann, ist noch nicht ganz klar). Ich versuche, bei vielen Terminen dabei zu sein, was nicht immer einfach ist, wenn man Vollzeit arbeitet und zwei Kinder hat. Seit diesem Jahr mache ich auch das Frauen-Mentoring-Programm mit und habe Maryam Blumenthal als Mentorin, was mich unglaublich stolz macht. Und für nächstes Jahr habe ich vor, in die Bezirksversammlung als gewähltes Mitglied einzuziehen.

3. Du bist Mitglied im Regionalausschuss Hamm/ Horn/ Borgfelde, welche Herausforderungen haben diese Stadtteile am meisten?

Die Herausforderungen sind vielfältig. Großes Thema für die Menschen in Horn ist momentan der Weiterbau der U4 und die daraus resultierenden Einschränkungen im Bereich der U-Bahn Station Horner Rennbahn. Die Lärmbelastung und der dankenswerterweise gut funktionierende Schienenersatzverkehr stellen das Leben der Menschen in Horn derzeit und für ein ganzes Jahr ziemlich auf den Kopf.

Ein weiteres großes Thema ist der Wohnungsbau und hierbei vor allem die Schaffung von ausreichend bezahlbarem Wohnraum. Hier ist, gelinde gesagt, noch deutlich Luft nach oben.

Mit der Sievekingsallee und dem Horner Kreisel sowie dem Ring 2 haben wir stark befahrene Straßen, die für die Anwohner*innen, die direkt an diesen Straßen wohnen, bedeutet das viel Lärm- und Abgasemissionen. Um diese Herausforderung anzugehen, braucht es geeignete Maßnahmen.

4. Du bist zusätzlich Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur. Was sind deine Schwerpunkte in diesem vielfältigen Ausschuss?

Ja, es ist wirklich ein vielfältiger Ausschuss und dementsprechend dauern die Ausschusssitzungen meistens auch sehr lange. Meine Schwerpunkte sind dort natürlich alles rund ums Klima, weil mich dieses Themengebiet mit all seinen Facetten sehr interessiert. Ich komme aus der Elektrotechnik und kann dadurch natürlich auch neue Technologien bewerten und verstehen. Zusätzlich habe ich mich auch in Themen wie E-Mobilität und PV-Anlagen eingearbeitet, weil ich das zum Teil auch für meinen Unterricht gebrauchen kann. Leider ist es momentan schwer, eigene Anträge in diesem Ausschuss durchzubringen, da wir GRÜNEN in der Opposition sind, aber wir bleiben dran.

5. Was machst du neben deinem politischen Engagement?

Außerhalb der Politik-Bubble bin ich nebenberuflich Schriftstellerin. Dort lasse ich meiner Fantasie freien Lauf und kann von dem alltäglichen Stress abschalten. Außerdem habe ich einen Königspudel und die Dame muss beschäftigt werden, weswegen ich Turnierhundsport betreibe. Die restliche Freizeit verbringe ich mit meiner Familie. Wir machen häufig Spieleabende oder am Wochenende einen Ausflug.