Verkehrswerkstatt Finkenwerder: Ein Stadtteil voller kreativer Ideen!

11.000 Einwohner*innen und sehr viel Verkehr – trotz Umgehungsstraße leidet die Bevölkerung in Finkenwerder weiter unter dem starken Verkehrsaufkommen von PKW und LKW. Um gemeinsam mit den Bürger*innen Lösungsansätze zu erarbeiten, hat die GRÜNE Fraktion aus dem Regionalausschuss Finkenwerder im Februar zu einer Verkehrswerkstatt eingeladen.

Diskutiert wurden dabei diverse Themen: Von Rad- und Fußverkehr, über Verbesserungen für den öffentlichen Nahverkehr, Anwohnerparken und Verkehrsberuhigung. Immer wieder ging es dabei um die Frage: Wie können wir Konflikte auf Straßen und Gehwegen lösen? Wie schaffen wir genug Platz für alle – insbesondere für diejenigen, die sich gesund und klimafreundlich fortbewegen möchten? Wie kann die Belastung der Anwohner*innen reduziert werden?

An verschiedenen Thementischen wurde intensiv eine Vielzahl von Vorschlägen ausgearbeitet. Einig waren sich alle darin, dass langfristige Verbesserungen nur durch ein ganzheitliches Verkehrskonzept erreicht werden: Wenn der Autoverkehr in der Ortsdurchfahrt reduziert werden soll, muss gleichzeitig das ÖPNV-Angebot verbessert werden. Dabei geht es nicht nur um eine höhere Taktung der Fähre, sondern auch um eine Verbesserung im Bus-Service: Zum Beispiel wünschen sich die Stadtteilbewohner*innen schnellere und pünktliche Busse, die auch Fahrräder mit durch den Elbtunnel nehmen. Zudem könnten mehr Maßnahmen für einen pendlerfreundlichen Fähren-Service getroffen werden, um den Verkehr zu entspannen.

Insgesamt wurden zahlreiche Ideen zusammengetragen, die wir gern mit in unsere weitere politische Arbeit nehmen und an die zuständigen Ämter kommunizieren. Wir danken allen Teilnehmer*innen für Ihre engagierte Teilnahme und die vielen tollen Anregungen für ein lebenswertes und klimafreundliches Finkenwerder!

Auch bei der öffentlichen Anhörung am 26. März zur Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Finkenwerder Ortsdurchfahrt zeigte sich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung ist für eine Anordnung von Tempo 30. Wie unsere verkehrspolitische Sprecherin Karin Zickendraht dem Publikum erklärte: „Bei einer Anordnung von Tempo 30 bleiben Ampeln und Fußgängerüberwege bestehen – das ist an der Ostfrieslandstraße eine große Sorge der Bewohner*innen. Tempo 30 soll die Unfallgefahr für Kinder, Radfahrende und den Fußverkehr senken und zu einer Lärmminderung beitragen.“

Viele Nachfragen gab es aus dem Publikum zu dem „Dialogdisplay“, das vor der Aueschule bereits Autos auf zu schnelles Fahren hinweist, und auf die flankierende Überwachung von Tempo 30 durch die Polizei. Über die eigentliche Maßnahme „Tempo 30“ hinaus wurde über die Gründe des hohen Verkehrsaufkommens in Finkenwerder diskutiert und über Maßnahmen gesprochen, wie man den Berufsverkehr zu AIRBUS und auf die Rüschhalbinsel besser aus dem Ort heraushalten kann.

Sonja Lattwesen, GRÜNE Bezirksabgeordnete und Mitglied im Regionalausschuss Finkenwerder: „Wir müssen die Spielräume, welche die neue Straßenverkehrsordnung bietet, nutzen. Damit Tempo 30 zu der erwünschten höheren Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen führt, bedarf es der Akzeptanz. Für die wollten wir mit der gestrigen Veranstaltung werben.“