Zur Situation der Außengastronomie in Hamburg-Mitte: Stühle auf die Parkplätze!
Neben Problemen durch Lärm und verengte Gehwege stellen sich durch die Pandemie weitere Anforderungen an die Genehmigung von Außengastronomie: Nach schwierigen Jahren brauchen Gastronom*innen Unterstützung, zusätzliche Bewirtungskapazitäten vor der eigenen Haustür sind gefragt. Auf Antrag der Koalition aus SPD, CDU und FDP (Drucksache 22-2382) wurde der Freigabe von Parkplatzflächen für die Außengastronomie ein Riegel vorgeschoben.
Das Problem ist damit nicht gelöst. Weiterhin erreichen uns Appelle von Gastronom*innen, die unzufrieden mit der derzeitigen Genehmigungspraxis sind. Auch in Fachausschüssen wurde diese Problematik jüngst in Rahmen von Bürger*innenfragestunde adressiert. Wir alle haben Begegnungsmöglichkeiten im Freien deutlich mehr zu schätzen gelernt. Ein Blick nach Altona verdeutlicht, dass es eine Alternative zur rigiden Haltung in Mitte gibt: Sondernutzungen von Parkraum werden dort bis zum November 2022 ermöglicht.
„Es ist Zeit, die Vergabepraxis für die Außengastronomie in Mitte neu auszurichten“, so Dr. Henrike Wehrkamp, Fraktionsvorsitzende der Grünen Hamburg-Mitte. Richtig gemacht, leistet Außengastronomie einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in den Quartieren! Lärmschutz für die Anwohner*innen gelingt durch eine Begrenzung der Öffnungszeiten. Gehwege bleiben frei, wenn Gastronomieflächen auf Parkraum entstehen. „Stühle auf die Parkplätze!“ ist eine Devise, die z.B. in der Langen Reihe, im Portugiesenviertel oder auf St. Pauli sinnvoll ist. Auch in den Nebenstraßen des Rathauses, in denen Außengastronomie bisher noch keinen vergleichbaren Stellenwert hat wie in den etablierten Ausgehmeilen, kann sie zur Belebung der Innenstadt beitragen und hier wie dort Existenzen von Gastronom*innen sichern helfen.