Chancen konsequent nutzen:  Gartenstadt Öjendorf muss Energiedorf werden

Pressemitteilung vom 21.03.2023

In der öffentlichen Sitzung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte am kommenden Donnerstag wird die GRÜNE Fraktion Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer auffordern, sich für ein nachhaltiges Energiekonzept für die Neue Gartenstadt Öjendorf einzusetzen.

Versäumnisse jetzt korrigieren

Der neue Stadtteil hat den Anspruch, sowohl im Aufbau als auch im Betrieb ressourcenschonend zu arbeiten. Das stadtplanerische Vorzeigeprojekt im Hamburger Osten überzeugt in vielen Punkten, z. B. Reduktion des Flächenverbrauchs, Freiraumnutzungen und die Konzentration auf Sharing Angebote anstatt des motorisierten Individualverkehrs. Dabei wird ein grundlegender Aspekt versäumt und zwar ein konkretes Konzept zur Bereitstellung bzw. Erzeugung nachhaltiger Wärme durch erneuerbare Energien mitzudenken.

Beteiligung und lokale Wertschöpfung stärken
Dafür macht sich die GRÜNE Fraktion stark und regt mit ihrem Antrag (siehe pdf unten auf dieser Seite) an, dass sich der Bezirksamtsleiter dafür einsetzt, konkret dafür die Weichen zu stellen. Ein integriertes Konzept bietet die Chance, die Wärmebereitstellung und Verteilung über eine lokal im Quartier angesiedelte  Betreibergesellschaft zu realisieren, an der sich zudem die Bewohner*innen nach Fertigstellung der Gartenstadt mehrheitlich beteiligen können. Diese lokale Wertschöfpung zu fördern, ist ein weiteres Ziel dieses Antrages.

Jörg Behrschmidt, GRÜNER Sprecher im Stadtplanungsausschuss:

„Die Planung eines neuen Quartiers bietet die Chance, ein Konzept zu entwickeln, bei dem die Erzeugung der Energie für Warmwasser und Heizung weitestgehend im Quartier erfolgt. Diese Möglichkeit zu verpassen ist unzeitgemäß und im Bezug auf die nötige Energiewende verantwortungslos. Deshalb muss hier nachgebessert werden. Dazu stehen heute viele technische Lösungen zur Verfügung, z. B. die Nutzung von Solarthermie, Photovoltaik, Erdwärme und auch die Wärme aus Abwasser. Diese können auch sinnvoll kombiniert werden. Ein weiterer Vorteil vorrangig im Stadtteil erzeugter Energie wäre, die Abhängigkeit von schwankenden Energiepreisen zu reduzieren und die Unabhängigkeit von globalen Lieferanten zu fördern. Die Umsetzung dieser Maßnahmen bietet sich in einen völlig neu entstehenden Quartier wie auf dem Silbertablett an und trägt bei zu stabilen Energiekosten – und damit letztlich auch zu einem stabilen sozialen Umfeld.

Mit der Stimmenmehrheit der SPD, CDU und FDP kann unser Antrag angenommen werden. Dies wäre ein klares Signal für eine zukunftsgewandte und nachhaltige Stadtentwicklung, die auch die sozialen Aspekte mit im Blick hat.“

Antrag der GRÜNEN Bezirksfraktion in der Bezirksversammlung im März.